Born to Run…and Eat and Drink

Ich hab ja schon mal erwähnt, dass ich mich für einen 5km-Lauf angemeldet habe, aber nicht erwähnt was das für ein Lauf ist… nämlich der Nashville Hot Chocolate 5/15k.

Und der heißt nicht umsonst Hot Chocolate Lauf…aber dazu später. Erst muss man ja mal seine 5 bis 15km laufen. Ich persönlich nur 5km, weil sooo gerne lauf ich ja dann auch wieder nicht. Und, was meine Kollegin Leslie und ich beim Anmelden nicht bedacht haben: an einem 13. Februar kann es auch in Nashville noch verdammt kalt sein.

Gestern hatte es dann tatsächlich eisige -8°C als ich um 6 in der Früh aus dem Haus musste – damit die Straßensperren den Verkehr nicht zu sehr behindern, ist der Lauf um 7 gestartet. Belohnt worden bin ich mit einem hübschen Sonnenaufgang, leider ist es nur heller aber nicht wärmer geworden.

IMG_2362Bis unsere Start-Etappe dann wirklich los durfte, mussten wir auch erst mal 20min frieren, aber dann sind wir endlich los und dann wird einem eh schnell warm. 5km entsprechen ja in US-Rechnung 3,1 Meilen. Die erste und die dritte Meile hab ich easy gefunden, die zweite ist ein gutes Stück bergauf gegangen und war quälend.

IMG_2363Was ich festgestellt hab: ich brauch dringend wieder eine Laufgruppe, wenn ich allein laufe, fordere ich mich null und gehe einfach in schnelles Gehen über sobald es auch nur ein bisschen anstrengend wird. Wenn ich mit anderen unterwegs bin, möchte ich nicht die lahme Schnecke sein, die die anderen aufhält und zah’ g’scheit an. Dementsprechend haben wir es – wenn auch von der Kälte etwas gebremst – in 37min ins Ziel geschafft.

IMG_2369Und im Ziel war der Name dann Programm: es gab heiße Schokolade und ein Häferl mit Schoko-Fondue und Banane, Marshmallows (bäh, werd ich nie mögen) Rice Crispies und Mini-Brezeln zum Eintunken. Das Schokofondue ist leider aufgrund der Außentemperatur ziemlich schnell wieder festgeworden… Wirklich zum draußen sitzen war’s halt auch nicht, es war einfach zu kalt, und unsere Versuche uns in die Wiese aber auf unsere Füße zu setzen haben nur zu eingeschlafenen Haxen geführt. Insofern ist heim fahren und heiß duschen schnell zur obersten Priorität geworden und die Schoki war vergleichsweise weniger interessant.

IMG_2371Nachdem ich zuhause ein bisschen gerastet hatte, ist der Nachmittag dann sehr schokoladig weitergegangen. Mit Dani und James war ich bei Tennessee Brew Works, einer der unzähligen lokalen Mikro-Brauereien mit eigener Bar. Und die hatten sich für das Valentinswochenende was überlegt. Schoko+Bier. Und sich dafür mit der Nashville-Version von Zotter (Stichwort: bean-to-bar) zusammengetan, Olive Sinclaire.

Es war ein bisschen anders als wir es uns vorgestellt hatten, wir dachten, es wäre wie eine Messe und man geht herum und verkostet verschiedene Schokolade und Bier. Im Endeffekt war es aber so, dass man an der Bar einen Flight (= 5 verschiedene sehr kleine Biere auf einem Holzbrett) bekommen hat und dazu eine Schale mit 5 verschiedenen Schokostücken und das ganze war aufeinander abgestimmt und man sollte immer ein spezielles Bier mit einer bestimmten Schoko gepaart essen.

Ich war ja daheim nie eine rechte Biertrinkerin, wenn dann immer nur Radler, aber die Mikro-Brauereien hier können wirklich was, entspricht halt sicher absolut nicht dem Deutschen Reinheitsgebot was hier alles gepantscht und ‘infused’ wird, aber die Geschmackspalette ist halt ziemlich spannend (das Basil Ryeman hat zum Beispiel tatsächlich nach Basilikum geschmeckt!) und wenn man nicht grade Pale Ale bestellt ist das Bier hier viel weniger bitter und hopfig… daheim steig ich zwar wohl trotzdem wieder auf Spritzer um, aber hier passt mir ein Bier auch! War jedenfalls ein netter Nachmittag, und weil Bier ja isotonisch ist, kann man sich auch einreden man bräuchte das nach einem 5km Lauf, haha!

Übersiedelt bin ich dieses Wochenende dann auch noch, die letzten 6 Wochen hatte ich ja eine Wohnung zur Untermiete für mich allein, für die kommenden 5 Wochen hab ich wieder ein AirBnB mit Mitbewohner und Katze. Etwas weiter zur Uni ist es, aber nciht schlimm und alles mit Radwegen. Und so charmant in einem Haus aus den 20er Jahren (für Nashville-Verhältnisse steinalt), daher auch mit europäischer Zentralheizung (in den USA völlig unüblich), ziemlich verzogenen Türen und mein Zimmer ist wie drinnen draußen wohnen. Es ist ein Eckzimmer mit Fenstern rund herum,  Bäumen vorm Haus und Lichterketten an der Decke. Außerdem steht in meinem Zimmer so ein richtiger alter Polstersessel mit Beine-hoch Funktion, wie Joey und Chandler sie bei ‘Friends’ hatten. In dem sitz ich auch grad ganz gemütlich mit Laptop am Schoß und blogge… Und, da sieht man wie alt das Haus ist, an der Tür wird auf einen Dienstboteneingang verwiesen. Mir gefällt’s, für die nächsten 5 Wochen wird’s sicher passen, obwohl ich mich auch freu wenn das Nomaden-Leben dann wieder vorbei ist 😛

 

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